28.03.2006 - Die Wiedergeburt des Healeys - und was haben die Schweden damit zu tun?

Der legendäre Healey 3000 kommt mit voller Kraft zurück und – man sehe und staune – der wiedergeborene Sportwagen beruht auf einem streng geheimen Konzept aus Schweden.

HFI Automotive, das Unternehmen hinter dem neuen Healey, fokussiert sich auf die Weiterentwicklung des technisch ausgefeilten Stahlrahmen-Chassis, das seit den neunziger Jahren von einer Gruppe von Volvo-Technikern entwickelt wurde.

Das Chassis wurde bereits von einem anderen schwedischen Unternehmen namens Josse Car für den Bau des Indigo (Bild) verwand, ein Zweisitzer im Retro-Design. Durch die Form des Urtyp-Healeys 100/4 inspiriert, hatte das Auto sein Debut gegen Ende der neunziger Jahre. Josse Car baute einige frühe Prototypen, die von einer 200PS 3 Liter 6-Zylinder-Maschine, wie man sie auch in den Volvos 960 Executive Modellen vorfindet, angetrieben wurden.

Bekleidet mit einer robusten, aber leichtgewichtigen Karosserie, waren diese Zweisitzer mit Hinterradantrieb mit Fünfganggetrieben ausgerüstet. Auch Teile der Vorderachse des Indigo kamen von Volvo, und das Resultat war ein Sportwagen, der von 0-60mph in 6,5 Sekunden beschleunigte und eine Maximalgeschwindigkeit von 155mph vorweisen konnte.

HFI Automotive –ein anglo-amerikanischer Konzern – hat nicht nur beiläufiges Interesse an dieser Technologie. Mit einem völlig neuen Design, das eine modernere Interpretation der klassischen 100/4 Serie darstellt, erwartet man von dem Unternehmen eine Weiterentwicklung des Chassis, angetrieben durch eine wiederbelebte Version des 3.0 Liter 6-Zylinder- Motors.

Die Hauptverantwortlichen bei HFI sind sich sicher, dass das neue Projekt ein größerer Erfolg sein wird als die vorherigen Versuche der zwei schwedischen Unternehmen, ein Superauto zu bauen. Sowohl das Coupe, als auch die Roadsterversion werden entwickelt und das Unternehmen hat bereits Entwürfe der Formgebung der neuen Modelle veröffentlicht.

Tim Fenna, der Geschäftsführer bei HFI, sagte: “Die Basis des neuen 3000 ist von dem Indigo abgeleitet. Die Healey Sportautos der fünfziger und sechziger Jahre hatten starken Einfluss auf das Design. Die Plattform trägt einen modernen 6-Zylinder-Reihenmotor mit Hinterradantrieb und eine Einzelradaufhängung, und erfüllt das strenge Sicherheitsreglement in Europa.“

Aufgrund des frühzeitig großen Interesses hat das Unternehmen bereits die Auftragsbücher aufgeschlagen. Dies soll auch Teil der Feierlichkeiten sein, die an den 50. Jahrestag des Geschwindigkeitsrekords von 203 Meilen pro Stunde des HAC Gründers Donald Healey in einem modifizierten 100/4 auf den Salzseen von Bonneville in Utah, US, erinnern.

Kunden wird die Möglichkeit gegeben, ihre eigene Chassis Nummer zu wählen. Dies geschieht im Rahmen einer ersten Charge von 203 Autos des anfänglichen Produktionslaufs. Dies kostet dem Kunden zunächst 1000 britische Pfund (ca. 1.500 Euro); allerdings wird dieser Betrag später vom Kaufpreis des Healey-Modells bei Auslieferung wieder abgezogen.

Was passierte nun mit dem Indigo? Eingeführt im Jahre 1997, war das Auto billig zu produzieren und wurde zur gleichen Zeit verkauft wie der Lotus Elise. Trotz des verheißungsvollen Projekts und Hunderten von Aufträgen waren die von Josse Car gesteckten Verkaufsziele schwer zu erreichen. Wie auch immer, der Plan von HFI gibt der Technologie eine wohlverdiente zweite Chance.

Übersetzung von Anke Verheyen, Brits'n'Pieces

P.S.: Unseren Recherchen zufolge baut Josse Car zur Zeit keine Autos. So ganz wurde die Idee aber wohl doch noch nicht verworfen. Man spielt mit dem Gedanken, in Zukunft wieder in das Geschäft einzusteigen...

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