02.02.2006 - Zusatzscheinwerfer
Die Lichtausbeute der Scheinwerfer von Oldtimern ist meistens nicht überwältigend. Das kann mehrere Ursachen haben. Die Bordspannung beträgt nur 6V, die Batterie ist schwach, die Kabelverbindungen zwischen Batterie und Verbraucher sind zu lang und vom Querschnitt her zu gering ausgelegt oder die Scheinwerfer sind von Haus aus nicht optimal ausgelegt oder deren Reflektoren erblindet.
Das alles kann geändert werden, aber nicht jede Änderung ist sinnvoll. Zunächst einmal sollte sich der Eigentümer des Oldtimers fragen, wieviel Wert er auf die Originalität seines Vehikels legt. Möchte er einen Wagen, der von seiner Ursprünglichkeit nicht oder nur minimal abweicht, stehen ihm bis auf den (originalgetreuen) Ersatz verbrauchter bzw. ermüdeter Teile nicht viele Möglichkeiten offen. Akzeptiert er hingegen die ein oder andere sinnvolle technische Verbesserung, kann er die Lichtanlage zu Gunsten der Verkehrssicherheit auf einen den heutigen Erfordernissen angepassten Stand bringen.
Es ist nicht schwierig, einige der oben genannten Ursachen für magere Lichtausbeute zu beseitigen. Der Artikel beschränkt sich auf die Beschaffenheit, Eigenschaften und Aus- und Verlegung der Kabel und der Installation von Zusatzscheinwerfern.
Autos älterer Baujahre haben meistens den Schalter für das Licht im Arbeitsstromkreis. Dadurch werden die Kabel im Cockpit von hohen Strömen durchflossen, was nicht ganz ungefährlich ist, da es bei einem Kurzschluss schnell zu einem Brand im Innenraum kommen kann. Darüber hinaus stellen Schalter einen Widerstand im Stromkreis dar, der die Spannung, die den Scheinwerfern zur Verfügung steht, einschränkt. Außerdem macht das Kabel auf seinem Weg von der Batterie zur Lichtquelle einen Umweg und fällt damit länger als nötig aus, was den gleichen Effekt zur Folge hat. Geringe Querschnitte in den Kabeln der Arbeitsstromkreise (teilweise 1mm2 oder sogar geringer) sind keine Seltenheit und stellen in Kombination mit den unnötigen Längen der Kabel die Hauptursache für gedimmte Scheinwerfer dar.
Abhilfe kann durch den Einsatz größerer Kabelquerschnitte und Relais geschaffen werden. Die Verdrahtung kann so erfolgen, dass der Ursprungszustand leicht wiederhergestellt werden kann. In diesem Schaubild (Acrobat Reader nötig) ist eine Möglichkeit anhand des Austin-Healey 3000 aufgezeigt. Die Schaltung beinhaltet darüber hinaus den Einsatz von Zusatzscheinwerfern sowie die Realisation einer Lichthupe ohne großen Materialeinsatz und ohne große Veränderungen der Originalverkabelung. Sicherlich lässt sich dieses Schema auch auf viele andere Oldtimer, ggf. mit leichten Anpassungen, übertragen.
(von Eric Frenken, Brits'n'Pieces)